Das Sportlerherz stellt die Anpassung des Herzens an eine vermehrte funktionelle Beanspruchung des Herz-Kreislauf-Systems dar. Die normale Herzgröße eines Mannes beträgt 750-800 ml, das Herz eines Sportlers kann eine Größe von 900 bis 1400 ml erreichen ( Herzgewicht eines Untrainierten: ca. 300g, Ausdauersportler bis zu 500g ).
Durch die Vergrößerung der Herzinnenräume mit Zunahme des pro Herzschlag geförderten Blutvolumens ist die Herzfrequenz in Ruhe verlangsamt und steigt auch unter Belastung nur mäßig an. Das S. zeichnet sich durch eine Verdickung der muskulären Wände, eine Verbesserung der Durchblutung durch Aussprossen neuer Gefäße und eine verstärkte Sauerstoffausschöpfung des Blutes aus.
Nach Einstellung des Leistungssports bildet sich das S. allmählich zurück; bei abruptem Trainingsabbruch kann jedoch ein akutes Entlastungssyndrom (mit Herz- und Kreislaufbeschwerden) auftreten. Deshalb sollten Leistungs- und Ausdauersportler ihr Trainingsprogramm nur allmählich über einen längeren Zeitraum reduzieren.
Bereits zehnminütiges Laufen, Schwimmen, Rudern oder Radfahren setzt beim Untrainierten Anpassungsmechanismen in Gang, die sich positiv auf den Körper auswirken. Sie führen schließlich zu einer Verbesserung des Ausdauerverhaltens.
Nicht jede sportliche Betätigung stellt den biologischen Reiz zur Bildung eines Sportlerherzens dar, vielmehr sind hierzu regelmäßige Ausdauerleistungen unter Leistungsbedingungen (ab gehobenem Breitensport aufwärts) erforderlich. Dabei bildet sich das Sportlerherz nicht geschlechts- oder altersabhängig sondern einzig und allein nach der Höhe des Ausdauerreizes aus.
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